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Genre: Symphonic Metal
Schönstes Gefühl: Die rettende Aktion der eigenen Eltern, die einem ihre alte und geliebte Stereoanlage aufbauen, wenn die eigene pünktlich zur EMP-CD-Lieferung den Geist aufgibt. Dann noch After Forevers letztes Album anzuhören, das ist einfach mal das Highlight der Woche.
Was Female Fronted Symphonic Metal angeht, kann man schon sagen, dass es für eine am besten aus Skandinavien oder der Niederlande stammende Band seit dem Durchbruch von Nightwish, Epica und Within Temptation schwierig geworden ist, sich zu behaupten und sich von den ganzen Opern-Sopränen, die ihre höchsten Töne auf Orchesterbegleitung und geradlinigen Gitarrenriffs zum Besten geben, abzuheben.
Mittlerweile kann ich mir das Zeug auch nicht mehr anhören. Tarja enttäuscht mich in letzter Zeit gesanglich. Within Temptation waren nie herausragend, sondern auf eine angenehme Art und Weise durchschnittlich.
Epica kann ich mir abgesehen von ein paar Songs nicht so richtig anhören. Was Therion, Sirenia, Krypteria oder sonst welche typischen Symphonic Metal Bands angeht, muss ich sagen, dass sie mich nicht wirklich umhauen.
Aber After Forever beweisen mit ihrem selbstbetitelten Album, dass sie verdammt noch mal was draufhaben. Die Art und Weise, wie sie Symphonic Metal mit Progressive und modernen Effekten komibinieren, weit voran natürlich die vielseitige Floor Jansen, die von fragilem und engelsgleichem bis zu dramatischem klassischen Gesang über kraftvollem Belting und aggressivem Gesang alles kann, ist eine ganz besondere.
Was dieses Album besonders ausmacht, ist die große Vielseitigkeit. Nach einem mit Orchester und Opern-Gesang aufgenommen Lied kracht gleich der nächste Modern-Progressive-Song mit Growls und Tempowechseln um die Ecke. Manchmal kommt alles auf einmal vor, wie in "De-Energized". Ein massentauglicherer Song ist hier auch gegeben, und das ist die Single "Energize Me". Zumindest ein solcher Song muss, wie ich finde, auf jedes Album. Schließlich braucht es Höhen und Tiefen. Auch sind drei Balladen auf dem Album zu finden, die "Cry With A Smile", "Lonely" und "Empty Memories" heißen. Und wenn ihr mich fragt, reichen sie vom Niveau locker an Nightwishs "Swanheart" oder "Higher Than Hope" ran. Vor allem letztere klingt erst sehr odd, nach ein paar Durchgängen lernt man auch dieses Lied zu schätzen. Sehr schön und herausrangend ist vor allem die Bridge.
Eindeutige Highlights dieses Albums sind "Transitory", "Empty Memories", "Envision", "Who I Am", auf dem keine geringere als Doro Pesch mitsingt, und natürlich "Dreamflight", der 11-minütige Kracher, der keine Wünsche übrig lässt.
Leider haben sich After Forever nach diesem Album getrennt, was sehr schade ist. Diese Band ist richtig Kick-Ass gewesen, anders kann man sie nicht beschreiben. Und das letzte Album ist das beste Beispiel dafür.
Wertung: 9/10
Highlights: Alle Songs
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