Mittlerweile ist der Markt regelrecht überhäuft von Female Fronted Metalbands, von Symphonic bis Death Metal. Als ich so vor kurzem meine Musiksammlung durchgegangen bin, ist mir aufgefallen, dass ich verdammt viel Female Fronted Metal höre. Wirklich, nicht nur ein wenig. Und ich kann euch auch sagen, dass es dazwischen auch genug Müll gibt. Wer noch skeptisch ist, was dieses Subgenre angeht, der wird dann auch noch ganz schön von der Menge dieser Bands erschlagen und weiß gar nicht, wo er anfangen soll. Und hier komme ich ins Spiel. Lasst mich euch helfen, meine Lieben. ;-)
Wundert euch übrigens nicht, wenn nicht bei jeder Band eine Playlist dabei ist, oft gibt es nicht alle Alben auf Spotify und Youtube ist so kompliziert. Oder ich kenne nicht jedes Album, das kommt auch einmal vor.
1. Das einfachste Konzept ist schlichtweg eine weibliche Sängerin. Folgende Bands mit diesem Konzept sind hörenswert:
Within Temptation
Wer auf gefühlvolle Musik steht, die vielleicht nicht die anspruchsvollste ist, aber dennoch vom Aufbau und vor allem vom Gesang und den Texten her auf jedem Album überzeugt, der ist mit Within Temptation gut aufgehoben.
Mit ihrem Debüt "Enter" 1997 waren Within Temptation noch recht keyboardlastig unterwegs, auch mit recht hohem Gesang. Danach, auf "Mother Earth" (2001) und "The Silent Force" (2004) wurden sie orchestral, noch immer gezeichnet durch den glasklaren Mezzogesang und recht düsteren Texten. Mit "The Heart Of Everything" (2007) gingen Within Temptation in eine leicht modernere Richtung, was vor allem den Gesang von Sharon den Adel angeht, die auf diesem Longplayer etwas tiefer singt und auch Belting ausprobiert. Das Konzeptalbum "The Unforgiving" (2011), basierend auf einem Comic, stellt ihr bis dato stärkstes Werk dar, das weniger klassisch angehaucht ist, sondern viel moderner. An manchen Stellen erinnert es an Synthie-Pop und auch wurden sie heavier, was die Gitarrenarbeit, die Vocals und die Drums angeht. "Hydra" heißt ihr aktuelles, 2014 erschienenes Werk, das sozusagen die Fortsetzung von "The Unfogiving" darstellt, allerdings nur musikalisch. Es ging nun noch ein Stück moderner, aber an manchen Stellen auch wieder back to the roots - ein Album mit recht kommerziellen Songs, aber auch powergeladenen Krachern und wunderschönen Balladen.
Within Temptation gehören zwar zu den Großen - sind aber keinesfalls überbewertet. Sie verstehen es sehr, gelungene Songs zu schreiben, kein Song ist schlecht.
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- Mein Review zu "Hydra" und mein Livebericht vom Konzert in München
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ReVamp
Floor Jansen. Das sagt alles. Wer diese Frau kennt, weiß, was für eine Wucht sie in der Stimme hat und dass sie auch songwritingtechnisch gut dabei ist. Ihr aktuelles Projekt ReVamp überzeugt vor allem mit dem 2013 erschienenen "Wild Card", das nur so vor Progressivität, Brutalität und Moderne strotzt. Zugegeben, sie ist schon ein wenig verrückt.
ReVamps selbstbetiteltes Debüt ist noch recht brav im Gegensatz zu "Wild Card". Ein wenig chaotisch waren ReVamp schon immer. Live sind sie dafür der Kracher, viele ihrer Songs sind zwar sehr komplex, aber durchaus gut für die Bühne und nicht zu studiopoliert. Eine Band, die man sich zumindest mal anhören sollte, allein schon, um Floor Jansens Vielseitigkeit zu hören.
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- Mein Review zu "Wild Card"
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2. Nun gehen wir (erst einmal) weg von den melodischen Sängerinnen und arbeiten uns vor zu den Damen, die dem Metal im wahrsten Sinne des Wortes gerecht werden. Es geht hier um die lieben gutturalen Sängerinnen und ihre Bands, die eine noch brutaler als die andere. Aber lest selbst. Vielleicht werden manche enttäuscht sein, weil es doch die zwei bekanntesten Bands sind, aber es sind nun mal die besten, tut mir Leid. ;-)
The Agonist
Hier gibt es eine Einschränkung, nämlich sind alle Alben bis zu diesem Jahr hörenswert. Alissa White-Gluz ist nicht nur unglaublich hübsch. Sie war Gründungsmitglied dieser Band und hat letztendlich diese Band hochgebracht. Durch ihren einzigartigen Gesang, ihre unvergesslichen Growls, Screams, Vocal Frys, ihre vielseitigen Texte und ihre persönliche Art. Metalcore wird meistens als Mist abgestempelt, das sollte man bei The Agonist allerdings anders sehen.
Ihr Debütalbum "Once Only Imagined" (2007) klingt schon sehr einstudiert, gut durchdacht und so, als würde richtig Arbeit dahinter stecken. Einen Höhepunkt erreichten die Kanadier mit ihrem zweiten Longplayer "Lullabies For The Dormant Mind" (2009), ein Album, das durchaus sehr chaotisch klingt, aber immer wieder durch Alissas schönen Gesang ausgeglichen wird. Wer auf heavy Musik steht, der könnte sicher etwas mit dieser Band anfangen.
Der letzte Longplayer der Band, "Prisoners" (2012), klingt erwachsener, eingängiger, sogar irgendwie geordnet, ein Album mit richtigen Ohrwürmern.
Seit 2014 singt Vicky Psarakis bei The Agonist, eine Sängerin, die vielen von euch sicher zusagen wird. Hört einfach rein, würde ich sagen. Ich muss euch nur ganz ehrlich gestehen, dass mir selbst Alissa in dieser Band fehlt. Trotzdem kommen ihre zwei neuen Songs in die Auswahl-Playlist rein, vielleicht gefallen sie euch.
Mit Sängerin Alissa White-Gluz |
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- Meine Reviews zu "Prisoners" und "Disconnect Me (Single)"
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Arch Enemy
Diese Band gehört zu den Großen der schwedischen Melodic Death Metal-Szene - zu Recht. Denn wieder eine Frau hat diese Band neben dem genialen Songwriting bekannt gemacht. Ich sehe Angela Gossow fast als die Mutter des gutturalen Gesangs an. Sie war nicht nur eine der ersten, sondern ist auch eine der besten. Sie hat einfach eine krasse Wucht auf der Bühne und growlt wie keine andere.
Arch Enemy ist eine Band, die genau weiß, was sie tut, wie sie es zu tun hat und sie wissen, wie man Hits schreibt. Diese Schweden, echt. (und Deutschen!)
Ich bin selbst noch am Erkunden dieser Band, richtig aufmerksam bin ich erst auf sie geworden, als ich las, dass Alissa White-Gluz, ehemals von The Agonist, Angelas Platz einnimmt und seitdem suchte ich die zwei neuen Songs vom bald zu erscheinenden Album "War Eternal". Bei Arch Enemy lasse ich euch selbst erkunden - das werde ich nämlich auch noch tun müssen. ;-)
Mit Sängerin Angela Gossow |
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- Meine Reviews zu "War Eternal (Single)", "As The Pages Burn" (neuer Song), "You Will Know My Name (Single)" und "War Eternal"
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- Arch Enemy auf Spotify
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3. Viele Bands vor allem im Gothic- und Symphonic-Bereich arbeiten nach dem sogenannten "Beauty and the beast"-Konzept. Das heißt, sie stellen eine Sängerin hin, am besten noch einen klassisch ausgebildeten Sopran oder Mezzosopran und vorzugsweise einen Grunter, der so im Hintergrund herumgrunzt. Ganz banal ausgedrückt. Ja, vielleicht wird das jetzt ein wenig voraussehbar. Oder auch nicht. Denn mindestens eine Band hier ist nicht ganz so der Stereotyp.
Delain
Diese Band war Support für Within Temptation auf ihrer Hydra Tour 2014 und ich war sofort begeistert von Charlotte Wessels Stimme. Ich würde sogar behaupten, dass sie die kleine Schwester von Sharon den Adel sein könnte. (Ok, das ist lustig, weil der Bruder von Robert Westerhold, Sharons Lebensgefährten, bei Delain spielt, also sind wir ja gar nicht so weit weg davon ...) Ihre Stimme ist melodiös, außerdem ist sie ein tiefer Mezzosopran mit sehr schönem, klaren Timbre, aber sie kann auch Power geben. Delain sind genauso eher heavier und nicht so episch und groß. Eine schlichte Band, die aber hinter der Fassade etwas draufhat. Sie schreiben regelrechte Ohrwürmer, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Genauso gibt es hier ein paar Growls und Harsh Vocals aller Art, die die Sängerin unterstützen.
Wie bei so vielen Bands ist das erste Album "Lucidity" (2006) noch recht düster angehaucht, mit vielen Keyboards und höherem Gesang. Genauso sind einige Chöre zu hören. Insgesamt bleiben Delain ihrem Konzept treu, werden aber mit jedem Album moderner. Ein Highlight ist ihr neu erschienenes Album "The Human Contradiction", das durch progressivere Melodien und Moderne überzeugt. Ich selbst muss mir aber noch viel mehr von dieser Band anhören. Ich kenne bis jetzt zwei Alben und ich will mehr! :-)
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- Mein Review zu "The Human Contradiction"
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Nightwish
Es wäre schlichtweg blöd, diese Band auszulassen. Nightwish ist DIE Symphonic Metalband und hatten DIE Sängerin Tarja Turunen. Diese hat mit ihrem lyrischen Sopran sozusagen die ganze Metalszene auf den Kopf gestellt. Nicht nur sie sticht heraus, sondern auch Tuomas Holopainens Songwriting.
Angefangen hat das Ganze mir dem recht akustischen Debüt "Angels Fall First" (1996), ein Album, das von der Presse so richtig schön durch den Dreck gezogen wurde. Und ja, ihr könnt es euch auch sparen. Hörenswert werden Nightwish ab "Oceanborn" (1998), ein sehr keyboardlastiges Album, das irgendwie einen eigenen Touch und das viele Musiker inspiriert hat.
"Wishmaster" (2000) war das erste Nightwish-Album aus der Tarja-Ära, das ich mir gekauft habe und wirklich, man muss sich an den Stil gewöhnen. Da ist es vielleicht einfacher, mit "Century Child" (2002) anzufangen, das folgende Album. Mit "Once" (2004) ist Nightwish ein für alle mal der Durchbruch gelungen, leider ist das auch das letzte Album mit Sängerin Tarja Turunen. 2007 wurde Anette Olzon vorgestellt, mit der man zwei Alben aufgenommen hat, nämlich "Dark Passion Play" (2007, neben "Angels Fall First" meiner Meinung nach das schwächste Nightwish-Album) und "Imaginaerum" (2011, eins der stärksten). Seit Mitte 2013 singt Floor Jansen in dieser Band, und argh, ich freue mich auf das neue Material. Zwar ist noch nichts angekündigt, aber so um 2015 herum soll es laut Floor Jansen wieder etwas Neues geben. Vorab gibt es aber schon die Live-DVD "Showtime, Storytime" und die Live-Single "Ghost Love Score".
Seit 2002 dabei ist Zweitsänger Marco Hietala, der die Band einfach nur besser gemacht hat. Und dann haben wir auch das "Beauty and the beast"-Konzept. Na geht doch.
Mit Sängerin Anette Olzon |
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- Mein Review zu "Showtime, Storytime"
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After Forever
Ich bin noch immer sehr traurig darüber, dass es After Forever nicht mehr gibt. Angefangen hat das ganze Projekt 1995 als Death Metal, wurde dann aber mit dem Dazustoßen von Floor Jansen (ja, die ist überall) zu Gothic oder Symphonic Metal. Man behielt trotzdem die Grunts der beiden Gitarristen Sander Groman und Mark Jansen bei. Gezeichnet sind After Forever durch Vielfalt, Operngesang und kraftvollem Belting, Grunts und Keyboard-Melodien. Das erste Album "Prison Of Desire" (1999) ist sehr atmosphärisch und recht dunkel angehaucht. Weiter ging es mit "Decipher" (2001), eins meiner Lieblingsalben überhaupt. Es ist progressiv und orientalisch ausgerichtet und sehr hörenswert. Nach diesem Album hat Mark Jansen die Band verlassen, um Epica beizutreten. Seitdem war Floor Jansen für das Songwriting verantwortlich. 2003 erschien die EP "Exordium", danach das Album "Invisible Circles" (2004), das ich aber erst flüchtig gehört habe. (mein Gefühl sagt 'Jaaa!') "Remagine" (2005) ist viel gitarrenorientierter, während das selbstbetitelte und letzte Album "After Forever" einfach nur verdammt genial ist. Es hat alles, was ein gutes Metalalbum braucht.
After Forever waren etwas besonderes und jetzt gibt es sie nicht mehr. Das ist verdammt traurig. Ja, ich wiederhole mich.
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- Meine Reviews zu "Prison Of Desire", "Decipher" und "After Forever"
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Eine recht junge Industrial-Metalband ist Omega Lithium. Die Kroaten haben mich mit ihrem elektronischen Sound sofort für sich gewonnen. Ihr erstes Album "Dreams In Formaline" erschien 2009 und ist gezeichnet durch den abwechselnden weiblichen und männlichen Gesang. Auf ihrem Nachfolger "Kinetik" ging es sozusagen back to the roots, knackige Riffs und weniger Keyboard-Geklimper sind auf diesem Longplayer gegeben. Wer auf Bands wie In This Moment steht oder gerne Emilie Autumn hört, der sollte sich auch diese Band anhören.
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- Mein Review zu "Dreams In Formaline"
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Und schon sind wir beim Ende angelangt. Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen von euch ein wenig helfen und Struktur ins Chaos bringen.
Welche Female Fronted Bands hört ihr außerdem? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Fehlt nicht irgendwie Arkona? :D
AntwortenLöschenWollte ich dazunehmen. Ich kenn zu wenig von. ^^
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