Veröffentlichung: 13. Juni 2014
Genre: Hard Rock/Nu Metal
LINKIN PARK konnten mich schon seit Jahren nicht mehr überzeugen. Nach "Meteora" ging es einfach nur noch bergab. Seitdem bringen sie fast jedes Jahr ein neues Album auf den Markt, und ich vertraue Bands meistens nicht, die so etwas machen. Songs auf Tour beim Flughafen zwischen zwei Flügen zu schreiben kann einfach nicht effektiv sein. LINKIN PARK sind aber seit ihrem letzten Album wieder in aller Munde. Sollen angeblich wieder "back to the roots" gegangen sein. Kommt mir schwer zu glauben, dass sie auch genauso gut werden wie sie auf "Hybrid Theory" waren und wie ich sie auch in Erinnerung halten wollte.
"Living Things" war ja schon ein Schritt in die richtige Richtung, und zugegeben, ich mochte das Album auch irgendwie, es zieht einfach mit und das Elektro-Geklimper fand ich auch nicht schlecht.
Auf "The Hunting Party" liegt der Fokus eher auf den klassischen Hard Rock-Elementen wie E-Gitarren und Drums und weniger Synths und sonst so computergesteuertes Zeug. Zwar sind sie noch immer da, und das ist auch gut so, immerhin gehört ein wenig Elektro schon seit den Anfangstagen zu LINKIN PARK.
Die Riffs an sich sind gut, aber man darf keine Riffattacken erwarten. Es ist ganz nett, an ein paar Stellen vielleicht ein wenig unpassend, an anderen aber wieder relativ überraschend und erfrischend, das sind die Momente, die zeigen, dass LINKIN PARK musikalisch doch gut sind. Was mich dann aber so sehr stört, ist, dass so gute Ansätze wie auf "War", nämlich was beides Riffs und Rhythmik angeht, einfach nicht bis zum Ende herausgearbeitet wurden. "War" hätte so ein klasse Song werden können, wenn er nicht genau an der besten Stelle abgeschnitten worden wäre.
Die zweite Hälfte des Albums ist aber eindeutig die bessere. Ab Highlights wie "Wastelands" und "Until It's Gone", Songs, die mich ja schon nostalgisch an die "Meteora"-Zeit zurückdenken lassen, geht es verglichen mit den ersten Tracks, die sich so gar nicht in meinem Kopf durchsetzen wollten, nur noch bergauf. Ab hier harmoniert alles endlich wunderbar und klingt nicht mehr völlig aus der Luft gegriffen, nur, damit man einfach sagen kann "Yo, wir sind jetzt wieder härter, alte Fans, kommt wieder zu uns". Auch völlig instrumental funktioniert die Sache auf einem Song.
Sänger Chester Bennington wird für immer eine Konstante sein, er scheint immer gleich gut zu bleiben und das ist etwas Seltenes.
Ich hätte persönlich niemals gedacht, dass ich diese Band wieder in der Art und Weise erleben würde. Das Album an sich ist jetzt nicht das einzig Wahre, aber ein paar Killer-Songs sind drauf, die beweisen, dass Linkin Park irgendwo ganz weit in ihrem Inneren noch nicht mit dem Nu Metal abgeschlossen haben. Ich spiele beispielsweise auf "Rebellion" an.
Kein Muss, aber wer LINKIN PARK schon einmal mochte, der sollte sich zumindest die genannten Songs anhören.
Wertung: 6/10
Highlights: Rebellion, Wastelands, War
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