Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Progressive Metal
Ich habe es satt, schlechten Metal zu hören. Deswegen konfrontiere ich mich selbst gerade auch nicht unbedingt mit allem möglichen Zeug, das ich unter die Finger kriege. Ich habe es genauso satt, ständig Bands zu hören, die irgendwie einfach Durchschnitt sind. Da drückt man auf den Play-Button und ist schon nach einer Minute gelangweilt. Musikblogger werden nun mal zu 80% damit konfrontiert. Ich sehe schon, ich brauche einfach mehr Ausdauer, was das angeht, aber dann gibt es auch positive Überraschungen.
Die aus Israel stammende Progressive Band DISTORTED HARMONY ist der Retter des Tages, eine relativ unbekannte Formation, die dafür umso mehr kann.
"Progressive Metal" ist hier wieder sehr grob gefasst, denn die Musiker haben ganz verschiedene Einflüsse. Da hört man teilweise Dream Theater-artige Songstrukturen, jazzigen Gesang, moderne Keys und Orchester-Unterstützung. Das alles meistens verpackt in Songs ab acht (!) Minuten. Ihr Debüt "Utopia" hat mich schon recht beeindruckt, weil die Band trotz den Einflüssen eine Identität hat. Seit einem Tag gibt es nun ihre neue Single "Hollow" zu hören, die für die Verhältnisse der Band recht kurz ausgefallen ist (gute sechs Minuten, aber wer will schon eine Single, die zehn Minuten lang ist ...).
Der Song ist gekennzeichnet durch solides Gitarrenspiel, progressive Rhythmen und Tempowechsel und interessante Vocals. Gleichzeitig hat der Song Hit-Faktor, da der Refrain etwas eingängiger gestaltet wurde. Abwechslung ist wohl das große Motto der Band, denn selbst längere instrumentale Parts werden nicht langweilig. Ein Klaviersolo hier, ein Gitarrensolo da, und trotzdem ist alles an seinem richtigen Platz, nichts klingt zu sehr gewollt oder unnatürlich. Der Song wird mit jedem Durchgang besser. Genauso merkt man aber auch, dass hinter dieser Band und deren Musik verdammt viel Arbeit und Hingabe steckt. Da ist eben nicht nur Talent und gut ist's - nein, hier wurde die Sache mit dem richtigen Ansatz angepackt und die Musiker scheinen zu wissen, was sie tun. Und das ist sehr lobenswert.
Ich kann wirklich jedem diese Single empfehlen, denn sie wird Indie-Rockern genauso wie Technical Metal-Liebhabern gefallen. Bleibt übrigens dran für ein Review zum ganzen Album "Chain Reaction", das am 9. Juli erscheinen wird.
Wertung: 8/10
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Update! Review zu "Chain Reaction" hier lesen.
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