10.07.2014

Album Review | ALL SHALL PERISH - This Is Where It Ends

(c) Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 26. Juli 2011
Genre: Deathcore

Ach, wisst ihr, zurzeit bin ich nur noch in dem Zustand, dass ich darauf warte, dass dieser Monat vorbei ist und ich bis Mitte September meine verdammte Ruhe habe und darunter leidet mein kleines Blogchen hier. Ich bin eben zu nichts zu gebrauchen. Aber um ALL SHALL PERISH komme ich nicht herum, weil ich so gut wie nichts anderes höre. Es ist ja mitterweile schon in aller Munde, dass ich mir gerne die anderen Bands von Musikern von Bands anhöre, die ich super finde. Devil You Know haben für mich ganze Welten geöffnet. Fear Factory, Killswitch Engage, The Francesco Artusato Project und jetzt ALL SHALL PERISH.
Das letzte Album der amerikanischen Band hat mich zwar schon anfangs gepackt, aber ich konnte nicht einschätzen, ob das wirklich aufgrund ihrer Genialität war oder "nur" aufgrund dessen, dass ich ihren Gitarristen feiere.


Ich habe mir "This Is Where It Ends" wirklich von vorne bis hinten angehört, um das festzustellen. Und ich hatte eigentlich erwartet, dass ich ALL SHALL PERISH relativ bald in den "Langweilig, uninspiriert, nur Krach"-Ordner stecken würde, aber ironischerweise werden sie in meinen Ohren einfach nur besser.

ALL SHALL PERISH gelingt eine gekonnte Mischung aus brutalem Deathcore, technischem Death Metal und Groove Metal. Das 2011 erschienene Werk ist fast eine Stunde lang und dennoch intensiv, aber an keiner Stelle zu überladen oder der Auslöser für Kopfschmerzen (und davon habe ich auch genug gehört). Wer Heaviness will, der kriegt sie, und zwar in rohen und doch dosierten Mengen.
Sänger Eddie Hermida ist ein sehr wandelbarer Vokalist, der es versteht, der Stimmung entsprechend guttural zu singen und nicht so wie manch andere Core-Sänger, die nur vor sich hin schreien.
Es ist trotz des Tempos der Kalifornier noch immer Platz für überraschende Moves. Zum Einen kommen ganze vier Songs über die fünf Minuten-Grenze. Diese sind dann geprägt von ausführlichen und messerscharfen Gitarrensolos wie auf "A Pure Evil" oder "Rebirth" und virtuoses Klavierspiel, womit sofort Reife gezeigt wird. Obwohl es zwar gute und noch bessere Songs gibt, wird bei keinem Song geschwächelt. Lückenfüller gibt es so gut wie keine, einen einzigen, fast als Interlude durchgehenden Part gibt es drei Minuten lang am Anfang von "In This Life Of Pain", dem großen Finale des Albums, ein epischer Deathcore-Ohrwurm. Wie widersprüchlich das auch klingen mag.
Versteckt hinter der ganzen Härte sind auch Epik und Groove, Elemente, die erst nach ein paar Durchgängen wirklich zum Vorschein kommen, aber dennoch ganz klar da sind, und "This Is Where It Ends" nicht dem Deathcore-Underground überlassen, sondern diese Band ganz nach oben katapultieren, dahin, wohin sie es verdient zu stehen. Songs wie "Divine Illusion" und die bereits oben genannten Titel setzen die Messlatte ganz hoch für Nachfolgerbands.

ALL SHALL PERISH übertreiben mit rein gar nichts auf diesem Album. Und dennoch: Kinder, wollt ihr eure Eltern erschrecken und gleichzeitig richtig guten Metal hören? Das ist die Band. Denn die rohe Härte bleibt niemals auf der Strecke liegen, ohne die Virtuosität in den Hintergrund zu drängen. Lasst euch aber wirklich Zeit mit dem Album, falls ihr nicht schon wütige Deathcore-Liebhaber seid. Es muss sich erst einmal im Hirn festsetzen, bevor es Spaß macht.

Wertung: 9/10
Highlights: Rebirth, In This Life Of Pain, Procession Of Ashes

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