22.04.2014

Album Review | ANGTORIA - God Has A Plan For Us All

Veröffentlichung: 24. April 2014
Genre: Gothic Metal

"Angtoria? Wer oder was ist das?" Dies wird so ungefähr das Erste sein, was den meisten zu dieser Band einfällt. Ganz genau, die kennt keiner. Allerhöchstens die, die exzessive Cradle Of Filth-Fans sind und die sich dafür interessieren, wer bei Cradle Of Filth im Background singt. Da stößt man auf den Namen Sarah Jezebel Deva. Diesen Namen liest man auch bei diversen anderen Bands unter den Background-Vokalisten. Therion, The Gathering, Tulus, Mystic Circle und noch viel mehr. Verständlich, dass man irgendwann nach vorne will. Hier kommt Angtoria ins Spiel.
"God Has A Plan For Us All" ist das erste und einzige Album der englischen Band, veröffentlicht bei einem französischen Extreme Metal-Label, das auch nicht so wirklich von Bekanntheit strotzt.

Die Zutaten für dieses Album sind altbekannt: Keyboards, Geigen und Chöre. Die Abwandlung für Angtoria besteht dann noch aus überwiegend langweiligen Drums und genauso langweiligen Gitarren. Was dieses Album überhaupt hörenswert macht, sind die sparsam eingesetzten modernen Elektro-Effekte und die Tatsache, dass die meisten Songs durch einen Ohrwurm-Refrain gerettet werden.
Eins muss man Jezebel lassen: Eine interessante Stimme hat sie. Aber irgendwie geht mir die Stimme eher auf den Sack als dass sie mich beeindrucken würde. Bei Cradle Of Filth passt ihre Stimme sicher, keine Frage. So ganz allein wirkt ihr Gesang ein wenig kraftlos, wenn es in die Höhe geht, besonders tief singt sie auch nicht. Und wer für die Stimme so viel Hall beim Mixing braucht, damit es einigermaßen nach etwas klingt, wenn es in die Höhe geht, der sollte vielleicht im Hintergrund bleiben.

Natürlich gibt es auch Treffer auf diesem Album. Der Opener "I'm Calling" macht schon etwas her, genauso wie "Deity Of Disgust" oder die Ballade "That's What The Wise Lady Said". Wirkt aber eher so, als wären das einfach mal Glücksgriffe beim Songwriting gewesen. Denn von 13 Songs nicht mal die Hälfte besser als durchschnittlich hinzubekommen, nun ja. Das ist keine Kunst.

Hauptsache, Jezebel macht's Spaß, wie es im Review von metal.de so schön heißt. Dieser Satz trifft es einfach. Nun, es wird wahrscheinlich nicht so sehr Spaß gemacht haben, wenn die Band erstens nicht einmal live aufgetreten ist und zweitens auch nicht weitergemacht hat. Da kam ja Cradle Of Filth dazwischen.

Wertung: 4/10
Highlights: I'm Calling, That's What The Wise Lady Said

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