14.12.2013

Album Review | HIM - Greatest Lovesongs Vol. 666

Veröffentlichung: 20. November 1997
Genre: Dark Metal

Wenn ich so an den Anfang des Jahres zurückdenke, als ich dieses Album zum ersten Mal anhörte und es mir nicht gefiel, würde ich am liebsten in die Vergangenheit reisen und meinem 15-jährigen Ich ordentlich eine klatschen. Für mich scheint es jetzt einfach unmöglich, dieses Album nicht zu mögen. Es wird für immer eins meiner Lieblinge bleiben, weil es eine der einzigartigsten Platten ist, die ich besitze. Und ich übertreibe nicht.
Bei keinem anderen Album wird so eine wunderschöne Stimmung der Verzweiflung und des (Herz-)Schmerzes aufgebaut wie auf "Greatest Lovesongs Vol. 666". Musikalisch ist der erste HIM-Longplayer von verzerrten Gitarren, Keyboard-Harmonien und -melodien, Ville Valos einzigartigem Gesang und den wunderbar dunklen Texten geprägt.
Jeder der 9 Songs klingt anders und doch gleich. Einmal wird es mit "The Heartless" ein wenig melodischer und poppiger, im Kontrast dazu haben wir "Our Diabolikal Rapture" oder "The Beginning Of The End", Songs, die schwermütiger und düsterer sind. Mit gleich zwei Cover auf diesem Silberling könnte man meinen, dass HIM ein bisschen faul waren, was man aber, nachdem man diese gehört hat, nicht behaupten kann. "(Don't Fear) The Reaper", Original von Blue Öyster Cult, haben die Finnen schlichtweg besser gemacht. Die HIM-Version ist langsamer, also eher balladenmäßig, und mit weiblichen Gast-Vocals. Das Chris Isaak-Cover "Wicked Game" wurde in einen tollen Metalsong umgewandelt, das nimmt dem Song den Kitsch-Faktor. Jedes Cover, das die Finnen spielen, verwandeln sie so einwandfrei in einen HIM-Song, dass man gar nicht dran denken könnte, dass es sich hier wirklich um ein Cover handelt, außer man erkennt sofort den Song, was ich, zugegeben, nicht getan habe.

Kein Wunder, dass HIM 15 Jahre später auf ihren Liveshows noch immer die Hälfte dieses Albums spielen. Es ist einfach genial und einzigartig, ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehört. Allerdings weiß ich gerade auch nicht, wieso ich hier keine 10/10 Punkte vergeben kann - irgendwie fehlt mir vielleicht doch etwas, und schließlich gibt es so gut wie keine perfekten Alben. Gut, Kamelot waren mit Siverthorn ganz nah dran - aber auch da gab es "nur" 9 Punkte von mir.

Natürlich muss man auch dazu sagen, dass hier ein eingefleischter HIM-Fan spricht. Manch anderer wird das Ganze hier anders sehen. Aber ich persönlich sehe in diesem Album keine Schwächen. Allerdings muss einem auch dieser Stil zusagen - nicht jeder steht auf verzerrte Gitarren und Texte, die aufs Gemüt schlagen. Ich sage da nur - solange es so gut gemacht ist, immer her damit!

Wertung: 9/10
Highlights: Alle verdammten Songs


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