So langsam geht es ans Eingemachte und die Liste wird jetzt endlich spannend. Der zweite Teil der Top 25 enthält einige übliche Verdächtige, die bei mir natürlich nicht fehlen dürfen, aber vielleicht auch einige Überraschungen für den einen oder anderen. Wie dem auch sei, der Mittelteil ist genretechnisch ganz bunt gemischt und sehr abwechslungsreich.
Damit wünsche ich viel Spaß beim Lesen und Entdecken!
PLATZ 15: ANIMALS AS LEADERS - The Joy Of Motion
Genre: Instrumental/Progressive/Djent
Es gibt Gitarristen, die lieben das Schredden und ihre Go-To-Riffs. Es gibt Gitarristen, die lieben Soli, bei denen sie alle Töne zeigen können, die sie auf dem Kasten haben. Und dann gibt es Tosin Abasi, ein junger, aufstrebender und noch dazu selbst erlernter Gitarrenkünstler, der es schafft, allein mit seiner Leadgitarre, einer zweiten Gitarre und einem Schlagzeug ein explosives Instrumentalalbum zu kreieren, auf dem Rhythmik, Riffs und Melodien erstaunlich makellos miteinander verschmelzen. Dabei ist keine Note zu viel oder zu wenig enthalten, sondern nur die richtigen. "The Joy Of Motion", das dritte Studioalbum seines Soloprojekts Animals As Leaders, bleibt für mich eins der besten Instrumentalalben der letzten Jahre. Wenn dieser Musiker keine glänzende Zukunft vor sich hat, dann weiß ich auch nicht weiter.
PLATZ 14: WITHIN TEMPTATION - Hydra
Genre: Symphonic/Modern Metal
Mit meinen Konzertkarten schon seit einem halben Jahr gekauft habe ich am Anfang des Jahres 2014 nur darauf gewartet, endlich das neue, bestimmt unglaublich schöne Within Temptation-Album zu hören und alle Lieder auswendig zu lernen, um mir dann beim anschließenden Konzert die Seele aus dem Leib zu schreien. (Die Realität sieht eher so aus, dass ich das Album wirklich richtig schön finde, beim Konzert aber geweint habe wie ein Schlosshund.) "Hydra" dürfte Within Temptations experimentierfreudigstes Album bis dato sein. Gastsänger wie Howard Jones (ex-Killswitch Engage, Devil You Know), Xzibit, Dave Pirner (Soul Asylum) und Tarja sind zu hören: Sänger, die verschiedener nicht sein könnten. Genauso haben sich die Niederländer soweit von ihren depressiven Songs à la "The Silent Force" verabschiedet und präsentieren mit "Hydra" ein Album, das Abwechslung bietet und definitiv richtig Laune macht.
PLATZ 13: STREAM OF PASSION - A War Of Our Own
Genre: Symphonic Metal
Als dieses Album erschien, war ich nicht sehr davon angetan - es wollte und wollte mich nicht packen. Vielleicht hat es mir an Reife gefehlt, denn jetzt höre ich es mir an und könnte stundenlang so weitermachen. Die niederländische Band um Chanteuse Marcela Bovio hat ein wunderschönes, zweisprachiges (englisch und spanisch) Album kreiert, das nur so vor Melodie, Gefühl und Leidenschaft strotzt. Gesanglich ist "A War Of Our Own" eins der besten Alben, die ich kenne. Alles in einem ist das vierte Album von Stream Of Passion ein sehr schön gelungenes und harmonisches Werk.
PLATZ 12: WOVENWAR - Wovenwar
Genre: Modern Metal
Anfangs noch etwas unsicher, was ich genau von dieser Band halten soll, weiß ich es jetzt ganz genau, nachdem ich mich selbst dabei erwischt habe, wie ich drei Tage lang ununterbrochen nichts anderes als das Debüt der amerikanischen Band Wovenwar gehört habe. Nach der Auflösung von As I Lay Dying gründeten die Instrumentalisten der Band mit Shane Blay am Mikrophon (Oh, Sleeper) eine neue, stilistisch etwas abgewandelte Band. Man hört die Erfahrung der Musiker deutlich heraus, außerdem ist jeder Song ein Hit und steht für sich, und zwar so fest, dass ihn nichts und niemand umwerfen könnte. "Wovenwar" ist ein Album mit riesigem Suchtfaktor, das so schnell nicht aus meinem Kopf gehen wird.
PLATZ 11: PERIPHERY - Clear EP
Genre: Progressive Metal/Djent
Periphery dürfte seit einigen Wochen meine neue Lieblingsband, Sänger Spencer Sotelo einer meiner Lieblingssänger geworden sein. Ich kann mir nicht helfen - die Amerikaner verbinden alles, was ich an Musik liebe: Exzellentes Gitarrenspiel, verwickelte Rhythmen, wunderbar virtuoser, jazzig angehauchter Gesang und ein bisschen moderne Keyboards hier und da. "Clear" gleicht mehr einem Album als einer EP, denn es zieht sich ganz klar ein roter Faden durch dieses Werk. Periphery probieren neue Richtungen aus, und das steht ihnen verdammt gut. Es ist äußerst erstaunlich, wie bei ihrer intensiven Musik immer Platz für Experimente bleiben - aber wer kann, der kann eben.
PLATZ 10: EPICA - The Quantum Enigma
Genre: Symphonic Metal
Die Überraschung des Jahres wird für mich wohl "The Quantum Enigma" von Epica sein - ein Album, das mir den letzten Anstoß geben konnte, ganz offen und ehrlich als Musikkritikerin zu gestehen, dass meine anfänglichen negativen Kommentare zu Epica und Simone Simons als Sängerin zwar nicht direkt unbegründet waren, aber so gut wie immer viel zu einseitig und unprofessionell waren. "The Quantum Enigma" stellt die niederländische Band auf ein neues Level. Es ist voller Melodie, vermittelt Gefühle und kracht auch mal ordentlich. Hier haben wir einen intensiven Mix aus allem und doch ist das sechste Studioalbum der Band ein klassisches Epica-Album. (vollständiges Review hier lesen)
PLATZ 9: NE OBLIVISCARIS - Citadel
Genre: Progressive/Extreme Metal
Erst vor relativ kurzer Zeit erschienen, hat "Citadel", das Zweitwerk der australischen Progger Ne Obliviscaris, seinen Weg in meine Top zehn gemacht, und das zu recht. Ich verliebe mich regelrecht Hals über Kopf in Alben, die anders sind, aus der Reihe tanzen, nicht den gewöhnlichen Konventionen entsprechen ... und auf eine andere Weise als üblich zum Staunen bringen. "Citadel" ist ein überwältigend gefühlvolles Werk, das Symphonisches mit progressivem Extreme Metal verbindet, hier und da sind einige Jazz- und Latin-Elemente zu hören: Ein Album fürs Herz, das schon seinen Platz tief in meinem gefunden hat. (vollständiges Review hier lesen)
PLATZ 8: DISTORTED HARMONY - Chain Reaction
Genre: Progressive Metal
Mit diesem Album verbinde ich so vieles, was in 2014 passiert ist. Vor allem verbinde ich damit meinen Einstieg in die Prog-Welt: Distorted Harmony haben es mit "Chain Reaction" möglich gemacht. Das zweite Album der israelischen Band hat mich mit seiner Vielseitigkeit von Anfang an vom Hocker gehauen. Die Band klingt außergewöhnlich sicher, und vor allem hört man noch eines heraus: Den Willen, ihre Musik die ganze breite Welt hören zu lassen. Diese Ambition und die Liebe zu dem, was sie tun, macht Distorted Harmony zu einer ganz besonderen Band, damit auch "Chain Reaction" zu einem mehr als gelungenen, originellen Werk. (vollständiges Review hier lesen)
PLATZ 7: DELAIN - The Human Contradiction
Genre: Symphonic/Modern Metal
Was Delain ausmacht? Ihre Bescheidenheit. Kein Bombast, kein protziger Gesang - aber Qualität. Ich kenne keine andere Band, die aus so wenig so viel herausholen kann - eine regelrechte Kunst ist das, und Delain haben mit "The Human Contradiction" ein perfekt in Szene gesetztes Werk erschaffen. Sängerin Charlotte Wessels klingt sehr selbstbewusst und liegt stimmlich immer richtig, Gastsänger wie Marco Hietala (Nightwish), George Oosthoek (Orphanage) oder Alissa White-Gluz (Arch Enemy) peppen das Album nochmals auf. Nicht zuletzt macht der Longplayer verdammt Laune und hilft in jeder Lebenssituation. (vollständiges Review hier lesen)
PLATZ 6: ARCH ENEMY - War Eternal
Genre: Melodic Death Metal
Meine anfängliche, nicht zu übertreffende Begeisterung über "War Eternal" ist zwar beim Ende angelangt, nichtsdestotrotz ist das aktuelle Werk der Melodic Death Metal-Pioniere Arch Enemy ein mehr als solides Werk, ein Album mit genialem Konzept und genauso genialer Umsetzung. Alissa White-Gluz als neue Frontfrau der Band ist die beste, die man hätte finden können. Zusammen mit Michael Amotts und Nick Cordles Songwriting und Gitarrenspiel ist "War Eternal" entstanden, ein Bombenalbum, ja, ein regelrechter musikalischer Knaller - anders kann man es nicht ausdrücken. (vollständiges Review hier lesen)
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